*
Auf dieser Website sind Informationen aus verschiedenen Quellen bereit gestellt. Wir sind keine Expert*innen und können die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Informationen nicht garantieren.
Was sind
Essstörungen?
Was, wann, wieviel – ständig kreisende Gedanken um Essen und eine emtionale Beschäftigung mit dem Thema Essen sind der zentrale Punkt einer Essstörung. Es handelt sich dabei um ernst zu nehmende psychomatische Erkankungen, die ernsthafte und langfristige gesundheitliche Schäden nach sich ziehen können.
Essstörungen, wie der Name sagt, zeichnen sich durch ein schwer gestörtes Essverhalten aus. Essstörungen sind kein Lifestyle, eine Phase oder etwas worauf man stolz sein sollte oder sich schämen muss. Ob jemand krank ist, ist nicht zwangsläufig an deren Körpergewicht zu erkennen. Es gibt oftmals „Mischformen“ der verschiedenen Essstörungen, sie sind nicht unbedingt klassifizierbar. Was aber für alle Essstörungen gilt: es handelt sich um ernsthaften Erkankungen, die unbedingt behandelt werden müssen
Weitere Information (ANAD e.V. Versorgungszentrum Esstörungen)
Arten von Essstörungen
Welche Essstörungen gibt es?
Es gibt verschiedene Formen von Essstörungen, die auch oftmals in “Mischformen” auftreten
Essstörungen sind ernsthafte pyschosomatische Erkrankungen, die das Essverhalten und die Einstellung zum Körpergewicht und zur Körpergestalt beeinflussen. Viele Essstörungen treten nicht in Reinformen auf, in diesem Fall spricht man von „Mischformen“ oder von einer „nicht näher zu bezeichnenden Fütter- und Essstörung“.
Auch Anorexie oder Magersucht genannt, eine schwerwiegende Erkankung, die unbedingt professionell behandelt werden muss
Typisch dafür: starker Gewichtsverlust, Selbstewertgefühl abhängig von Körpergewicht und Figur, ständige Angst zuzunehmen, eingeschränkte Nahrungsaufnahme bzw. übermäßiger Sport, Einsatz von Medikamenten z.B. Brechmitteln
Vom englischen „binge eating“, („binge“ bedeutet so viel wie „Gelage“) ernst zu nehmende psychische Erkankung, die unbedingt behandelt werden muss
Typisch dafür: exzessives, übermäßiges Essen, immer wiederkehrende Essanfälle unabhängig von Hungergefühlen, wechselhafter Verlauf, Scham und Schuldgefühle
Auch als Bulimie oder Ess-Brecht-Sucht bekannt, eine schwerwiegende psychische Erkankung, die unbedingt behandelt werden muss
Typisch dafür: unkontrolliertes Verlangen nach Essen, anschließendes selbst herbeigeführtes Erbrechen o. andere gewichtsreduzierende Maßnahmen (Appetitzügler, Abführmittel o.Ä.), Teufelskreis aus Heißhunger & strenger Diät, wechselhafter Verlauf
Weitere Essstörungen
Neben den verbreitesten Essstörungen gibt es weniger bekannte Krankheitsbilder, wie z.B. Orthorexia Nervosia (zwanghafter Wahn, gesund zu Essen), Biggerexie (der Wunsch nach dem perfekten Körper) oder die Muskelsucht (übertriebenes Streben nach muskulösen Körper). Allerdings lässt sich der Großteil der behandelten Symptomatiken nicht spezifisch einem Krankheitsbild zuordnen, diese werden als „nicht näher zu bezeichnende Essstörungen“ klassifiziert, d.h. sie entsprechen nicht den diagnostischen Kriterien spezifischer Essstörungen.
Beratung & Behandlung
Hilfe finden
Eine Essstörung ist nichts, worauf man stolz sein sollte. Es ist nichts, wofür man sich schämen muss. Es ist keine Phase, die von selbst vorübergehen wird. Eine Essstörung ist nichts, das man alleine bewältigen kann.
Eine professionelle Beratung kann der erste Schritt aus der Krankheit sein. Hier kannst du nach persönliche Beratungsangeboten in deiner Nähe suchen. Im Internet, am Telefon oder direkt vor Ort kannst du dich über Behandlungsmöglichkeiten informieren. Die Online-Beratung bietet dabei die Möglichkeit der Anonymität, du kannst selbst entscheiden, wieviel du preisgeben möchtest. Auch bei der Beratung am Telefon können Berater:innen Denkanstöße geben und bei der Suche nach einer persönlichen Beratung vor Ort unterstützen. Berater:innen unterliegen hier, sowie auch bei einer Beratung vor Ort, der Schweigepflicht.
Nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige, Freund:innen, Lehrkräfte und Betreuer:innen können sich beraten lassen. Auch Hausärzt*innen, Therapeut*innen oder Gynäkolog*innen können bei der Suche nach der richtigen Behandlungsmöglichkeit hilfreich sein.
Hilfsangebote Bremen/Bremerhaven
Therapieansätze
Bei Essstörungen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die bei Bedarf auch aus einem Zusammenwirken verschiedener Ansätze bestehen. Von Selbsthilfegruppen, Selbsthilfemanualen, über ambulante Therapiegruppen und ambulanter Psychotherapie,
Familientherapie, (Tages-) Kliniken bis hin zu Wohngruppen gibt es
diverse Therapiemöglichkeiten. Auch speziell für Männer und Betroffene über 40 Jahren gibt es Angebote.
Behandlungsmöglichkeiten (ANAD e.V. – Versorgungszentrum Essstörungen)
Auslösende Faktoren
Auslösende Faktoren
Meist gibt es nicht “den einen Grund” für ein problematisches Essverhalten: Viele Faktoren spielen in die Entwicklung mit rein
Die Entstehung von problematischem Essverhalten wird von verschiedenen auslösenden Faktoren beeinflusst, die oft in Kombination auftreten. Da es niemals nur eine Ursache gibt, sollten sich Betroffene, Angehörige oder Freund:innen nicht als Verantwortliche für eine Störung sehen. Welche Faktoren individuell auf Betroffene einwirken ist sehr unterschiedlich – daher ist es für den Heilungsprozess wichtig, diese zu identifizieren und mit professioneller Hilfe positiv anzugehen.
Von unrealistischen Schönheitsidealen über psychische Probleme bis hin zu familiären Konflikten gibt es eine weite Bandbreite an Faktoren, die die Entstehung einer Essstörungen begünstigen können. Die angeführten Punkte dienen lediglich als Orientierung und es ist ratsam, professionelle Hilfe von Ärzten, Therapeuten oder Beratern in Anspruch zu nehmen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Genetische Veranlagung,
Einfluss bestimmter Hormone und Neurotransmitter, z.B. Geschlechtshormone, Serotonin, Ghrelin, oftmals in Zusammenhang mit Pubertät
Individuelles Körpergewicht ist genetisch bedingt
Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus, geringes Selbstwertgefühl, hoher Leistungsanspruch, Schwierigkeiten bei der Stressbewältigung, traumatische Erfahrungen wie z.B. sexueller Missbrauch, Essprobleme o. Übergewicht in der Kindheit
Belastende Lebensereignisse & Stress, z.B. Verlust von geliebtem Menschen, Umzug o. beruflicher Druck
Familiäre Faktoren wie Essstörungen o. andere psychische Erkankungen in der Familie, Fehlen positiver Vorbilder bzgl. Essverhalten, Unterdrückung von negativen Gefühlen
Soziokulturelle Faktoren wie extreme Schönheitsideale & Diätkultur, soziale Medien als Katalysator, Druck, Vergleich o. negative Kommentare unter Gleichaltrigen
Essstörungen feststellen
Habe ich
eine Essstörung?
Diese Frage kann nur durch Fachpersonal beantwortet werden. Wenn du das Gefühl hast, du könntest betroffen sein oder Schwierigkeiten mit Essverhalten haben, such unbedingt Expert*innen auf (Ärzt*in oder Psychotherapeut*in) oder finde eine Beratungsstelle. Selbsttests können erste Hinweise geben, aber für eine richtige Beratung solltest du dich an professionelle Stellen wenden.
Nahestehende Personen wie Elternteile, Geschwister oder Großeltern, genauso wie Freund*innen sind oft die ersten, die Verhaltensveränderungen bemerken. Das können ein verändertes Essverhalten oder ein Gewichtsverlust sein, aber auch Niedergeschlagenheit oder Bedrücktheit und sozialer Rückzug. Dafür ist es wichtig, dass Angehörige aufmerksam sind und auffällige Verhaltensweisen so früh wie möglich bemerken.